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    Selbstbehauptungs- und Resilienztraining mit Daniel Lassak

    Neun Wochen lang haben die Kinder aller vier Klassen mit Daniel intensiv trainiert, wie sie sich verhalten können, wenn sie gehänselt werden, z.B. wenn ihnen jemand etwas wegnimmt, sie am Arm festhält, sie wegen ihrer Kleidung ärgert usw.. In zahlreichen Rollenspielen übten sie die gewaltslosen Verhaltensweisen ein. Daniel übernahm jeweils die Rolle des pöbelnden „Mucke“ und drehte dazu einfach seine Mütze um. Es war beeindruckend, wenn man den Kindern dabei zugesehen hat.

    Damit sich dieses neu gelernte Verhalten festigt und verinnerlicht, ist es wichtig, die Kinder in entsprechenden Streit-Situationen immer wieder darauf hinzuweisen: „Erinnere dich: Was hast du bei Daniel gelernt?“

    Am Schluss mussten die Kinder eine kleine „Prüfung“ in Form eines Rollenspiels ablegen. Alle haben die Prüfung bestanden und nahmen stolz und unter Applaus ihre Urkunden in Empfang.

    Wenn Sie sich über das Programm informieren möchten: https://starkauchohnemuckis.de/

    Für Mittwoch, 06.07.2022 hatte Daniel Lassak alle Eltern zum Elternabend mit dem interessant klingenden Titel „Von Mücken, Schafen und Löwen – selbstbewusster auf dem Schulhof und im Leben“ eingeladen. Alle teilnehmenden Eltern waren begeistert von dem Abend, an dem sie erfuhren, was genau die Kinder bei dem Training gelernt haben, aber auch, wie wichtig in der Erziehung die Balance ist zwischen Liebe & Wertschätzung und Lenkung & Grenzen.

    Mit diesem Schaubild verdeutlichte Daniel Lassak mit Vergleichen aus der Tierwelt die fünf Elterntypen, die es gibt:

    1. Krabbe: gibt ihren Kindern wenig Liebe und Wertschätzung sowie wenig Lenkung und Grenzen. → Die Kinder werden vernachlässigt, sind sich selbst überlassen. Die Folge: auffälliges Sozialverhalten, mangelnde Selbstkontrolle, Aggressivität.

    2. Bären: überhäufen ihre Kinder mit Liebe, setzt ihnen aber keine Grenzen. → Die Kinder tun und lassen, was sie wollen, während die Eltern locker bleiben: „Es sind doch Kinder.“ Die Folge: Regeln können kaum akzeptiert werden, Grenzen werden ausgetestet, Schwierigkeiten, sich selbst zurückzunehmen.

    3. Gorilla: Gorillakinder erfahren wenig Liebe und Wertschätzung, aber massiv Lenkung, Regeln und Grenzen. Erziehungswerkzeuge sind Strafen und Drohungen. → Die Kinder ordnen sich entweder unter oder rebellieren, um ihre Unterdrückung daheim zu kompensieren. Die Folge: Ignorieren der eigenen Bedürfnisse, Unterordnung, Rebellion, Grenzüberschreitung.

    4. Löwe: lieben und wertschätzen ihre Kinder, geben ihnen Freiraum und gleichzeitig mit Regeln und Grenzen Halt und Orientierung. → Die Kinder können mit ihrem Freiraum umgehen, können sich auch zurücknehmen und Regeln achten. Die Folge: respektvoller Umgang mit anderen; eigene Gefühle werden wahrgenommen, eigene Grenzen werden respektvoll behauptet, die Wünsche anderer werden ernst genommen.

    5. Hummel: lieben und wertschätzen ihre Kinder über alles und schränken sie massiv ein. Sie nehmen ihnen alles ab und räumen Probleme aus dem Weg („Helikopter-Eltern“). → Kinder werden sprichwörtlich in Watte gepackt. Die Folge: Hilflosigkeit, Unselbstständigkeit, haben als Erwachsene Schwierigkeiten, im Leben zurecht zu kommen.

    Vor diesem Hintergrund konnte sich jede / jeder Anwesende gut vorstellen, wie es ist, wenn man auf dem Spielplatz oder in der Schule eine Gruppe von Kindern aus diesen fünf verschiedenen Elternhäusern vor sich hat.

    Je nach Situation und Nervenkostüm schwanken Eltern zwischen den fünf Typen hin und her. Aber meist hat jede/jeder eine dominante Ausprägung, die Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder hat.

    Kinder schauen genau hin und haben feine Antennen. Daher ist es enorm wichtig, dass Eltern ihren Kindern gute Vorbilder sind – am besten als Löweneltern.