Rauch in der Grundschule: Hauptübung der Feuerwehr bringt Binger Grundschülern viel Spaß
Freitag nachmittags in die Schule? Bloß nicht, würden wohl die meisten Schülerinnen und Schüler sagen. Nicht so die Binger Grundschulkinder am Freitag, 23.06.2023 – sie freuten sich an diesem Nachmittag auf die Hauptübung der Binger Feuerwehr.
Im Vordergrund stand das Thema „Menschenrettung aus dem Fenster“ aufgrund eines verqualmten Flurs. Kommandant Artur Löffler und Schulleiterin Manuela Müller hatten im Vorfeld alles besprochen: Sobald kurz vor 15 Uhr alle Kinder mit ihren Lehrerinnen und ihrem Lehrer im Klassenzimmer waren, wurden Flur und Treppenhaus im Altbau eingequalmt. Es dauerte nicht lange und die Rauchmelder lösten den Feueralarm aus.
Die im Neubau befindlichen Erstklässler sowie die Viertklässler aus dem nicht verrauchten Teil des Altbaus verließen daraufhin geordnet und vorbildlich mit ihren Lehrerinnen bzw. mit der Schulsozialarbeiterin das Schulgebäude und begaben sich zum Sammelplatz.
Nach einigen Minuten war dann das Martinshorn der Binger Feuerwehr zu hören. Alle atmeten erleichtert auf, als drei Einsatzfahrzeuge in der Schulstraße vorfuhren.
Freudestrahlend und gleichzeitig hilferufend winkten die Kinder der zweiten und dritten Klasse, die ihre Klassenräume nicht verlassen konnten, den Feuerwehrmännern aus den geöffneten Fenstern zu.
Während die Binger Feuerwehr eingespielt ihre Leitern und Gerätschaften aufbaute, um die Zweitklässler mit deren Lehrerin gekonnt und sicher aus den unteren Fenstern zu retten, war erneut Tatü-tata zu hören. Die Sigmaringer Feuerwehr rückte mit ihrem Drehleiterfahrzeug an.
Trotz beengter Verhältnisse vor dem Schulhaus gelang die Rettung aller Drittklasskinder samt Lehrer aus dem oberen Stock mit der Drehleiter. Sogar die Viertklässler kamen noch in den Genuss, mit der Drehleiter gerettet zu werden.
Alle Schülerinnen und Schüler, alle Lehrkräfte und alle zuschauenden Eltern und Geschwisterkinder applaudierten der Feuerwehr. Es ist beruhigend zu wissen, wie eingespielt die Abläufe der Feuerwehren sind, auf die wir uns auch im Ernstfall verlassen könnten.
Nachdem alle am Sammelplatz durchgezählt waren und Schulleiterin dem Feuerwehrchef Artur Löffler die vollständige Rettung aller Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrkräfte melden konnte, durften die Kinder zu ihren wartenden Eltern bzw. nach Hause.
Schon bei den Vorbesprechungen hob Artur Löffler hervor, was es bei dieser Hauptübung und erst recht im Ernstfall zu bedenken gibt: Die Eigendynamik, die ein solcher Einsatz an einer Dorfschule mit sich bringt, darf nicht unterschätzt werden. Eltern und Großeltern, die schon vor dem Eintreffen der Rettungskräfte am Einsatzort sind und nach den Kindern schreien; Kinder, die zu ihren Eltern vor Ort rennen möchten, aber warten müssen, bis die Polizei oder der Feuerwehrchef die Erlaubnis dazu erteilt; Feuerwehrkollegen, die ihre eigenen Kinder im Gebäude wissen und dennoch ihren Dienst tun sollen. Solche Situationen sind eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Auch wenn für die Schüler an diesem Tag sicher der Spaß im Vordergrund stand, hatte die Übung natürlich einen ernsten Hintergrund – nämlich den, für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet und gerüstet zu sein.
Bei der kurzen Nachbesprechung kam zur Sprache, was es noch zu optimiert gibt, aber es zeigte sich auch, dass Vieles planmäßig lief.
Schulleiterin Manuela Müller war mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden und bedankte sich bei Herr Löffler und seinen Feuerwehrkameraden. Ein Dank geht an dieser Stelle auch an alle Lehrkräfte, an unseren Elternbeiratsvorsitzenden, Herr Daniel Rempel, der die Übung mit seiner Kamera festgehalten hat und natürlich an all unsere Schülerinnen und Schüler, die sich vorbildlich verhalten haben.